Ein Überblick über die Geschichte des Vereins:
Der Fischerei-Verein Euskirchen e.V. wurde 1948 gegründet.
Nach dem II. Weltkrieg gab es für Angler nur die Möglichkeit über einen Zusammenschluss von Anglern, Ihren “Sport”, die Fischerei, auszuüben. In Euskirchen fanden sich dann auch mehrere Gleichgesinnte, die einen Fischerei-Verein gründen wollten. Das Erforderliche wurde in die Wege geleitet.
Am 9. März 1948, 20 Uhr, fand auf Einladung mehrerer Angelsportler eine Zusammenkunft in der Gaststätte “Brodesser” in Euskirchen statt, deren Zweck es war, die Sportangler in einem Fischerei-Verein zusammenzuschließen. Der Einladung waren 27 Sportangler gefolgt. Man vertrat einstimmig die Auffassung, einen Fischerei-Verein zu gründen, um dadurch die sportlichen Belange wirksamer gestalten zu können. Sämtliche Anwesenden waren bereit, dem zu gründenden Verein beizutreten. Hierauf wurde der Vorstand gewählt. Jedes Mitglied zahlte eine Aufnahmegebühr in Höhe von 10 Rm (Reichsmark) und außerdem einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von vorläufig 7,50 Rm. Die Statuten für den Fischerei-Verein wurden entworfen.Am 24. März 1948 fand dann die Generalversammlung statt.
Über ein Vereinsgewässer verfügte der neu gegründete Verein nicht. Die Stadt Euskirchen hatte den Mitgliedern aber den Fang von Köderfischen in der Erft, von Roitzheim bis zur Kläranlage freigegeben.
Bis zum Jahre 1950 fand ein mehr oder weniger reges Vereinsleben statt, dann trat ein Stillstand ein. Am 23. Juni 1953 wurde aus diesem Grund eine Generalversammlung einberufen, um über das Schicksal des Vereins zu befinden. Die erschienenen Mitglieder waren sich einig, “den Verein von 1948 weiter bestehen zu lassen und unter Abänderung der Satzung fortzuführen”. Durch Zuruf wurde einstimmig ein neuer Vorstand gewählt. Im Laufe der Versammlung wurden die Aufnahmegebühr für neue Mitglieder auf DM 3,00 und der Monatsbeitrag auf DM 1,00 festgesetzt. Im gleichen Jahr trat der Fischerei-Verein Euskirchen dem Verband Deutscher Sportfischer e.V. (VDSF) bei. Der Verein wurde auch im Jahr 1953 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Euskirchen eingetragen.
Am 3. März 1955 wurde die Steinbachtalsperre als Vereinsgewässer angepachtet. Nach einem Besatzplan musste zunächst ein der Größe und Beschaffenheit des Gewässers entsprechender Fischbestand aufgebaut werden, weil die Talsperre in den Nachkriegsjahren nahezu leer gefischt worden war. Angeln war vorerst nicht erlaubt. Am 1. Januar 1957 erfolgte dann die Freigabe zum Fischen. Jahresfischereierlaubnisscheine wurden ausgegeben. Schon damals legte der Verein besonderen Wert auf die waidgerechte Ausübung der Angelfischerei; dies kam in der ersten Gewässerordnung für die Steinbachtalsperre zum Ausdruck.
Im Laufe der folgenden Jahre wurden weitere Gewässer angepachtet.
Da der Vereinsvorstand immer bemüht war die Aktivitäten im Verein zu steigern, wurde am 20. September 1956 eine Jugendgruppe für Jugendliche im Alter von 10 bis 21 Jahren, die anfangs nur für Kinder der Vereinsmitglieder gedacht war, ins Leben gerufen. In den ersten Jahren fristete die Jugendgruppe ein eher bescheidenes Dasein. Erst mit der Wahl eines engagierten Vereinsmitgliedes als Jugendwart und der Aufnahme auch Jugendlicher von Nichtvereinsmitgliedern nahmen die Aktivitäten der Jugendgruppe endlich Fahrt auf. Dies beweisen steigende Mitgliederzahlen ab diesem Zeitpunkt. Heute kann die Jugendgruppe des Vereins auf ein fast 60-jähriges Bestehen zurückblicken.
Allerdings gingen die berühmten Wechselfälle des Lebens auch an unserem Verein nicht spurlos vorbei. Im Jahr 1984 brachen für den Fischerei-Verein Euskirchen schwere Zeit an. Der Damm der Steinbachtalsperre war undicht und er bedurfte der Sanierung. Für 1986 wurde eine Entleerung der Talsperre zum Zwecke der Sanierung angekündigt. Im November 1986 war es dann soweit, der Wasserstand war bis auf eine Restwassermenge gesenkt. Es wurde abgefischt. Den Vereinsmitgliedern blieb in den folgenden Jahren zur Ausübung der Angelfischerei nur das Vorstaubecken.
1990 war die Dammsanierung abgeschlossen und die Steinbachtalsperre wurde wieder aufgestaut. Im Jahr 1991 begann der Verein mit dem Wiederbesatz. In der großen Bucht der Talsperre (Treuenbachbucht) wurde ein Biotop als Laich- und Ruhezone für die einzusetzenden Besatzfische eingerichtet, in dem die Fischerei nicht gestattet ist. Wiedereröffnet wurde die Steinbachtalsperre mit einem “Tag der offenen Tür” am 4. April 1993.
Allen, die im Laufe des mehr als 60-jährigen Vereinsbestehens, für die Weiterentwicklung und das Weiterbestehen des Vereins ihr Bestes gegeben haben, sei auf diesem Weg herzlichst gedankt.